Erfolgreich und glücklich im Job - Welche Strategien verfolgen Sie?

Karriere und Motivation

(siehe auch: arbeits-abc.de )


Die meisten Menschen hätten gerne Erfolg und streben mehr oder weniger danach. Wenn wir das Thema Karriere betrachten, dann verbinden wir es daher sofort mit Erfolg. Aber stimmt das überhaupt und was ist eigentlich Karriere?...

Karriere ist zunächst die persönliche berufliche Laufbahn eines Menschen. Karriere bedeutet dem Wortsinn nach einfach „Fahrstraße“ (lateinisch carrus "Wagen"). Sie ist der Weg, den jemand geht.

 

So gesehen hieße Karriere „seinen eigenen Weg“ gehen. Aber das konventionelle Verständnis von Karriere ist immer noch, im Unternehmen aufzusteigen. Egal ob als Manager, Vorstandsvorsitzender oder „nur“ als Fachexperte.

 

In jedem Fall verstehen die meisten darunter, dass es irgendwie „aufwärts“ geht – mit dem Status, der Verantwortung, der Macht, dem Können und natürlich dem Geld. In diesen Fällen ist man eben erfolgreich. Der Erfolg besteht darin, dass man anderen möglichst viel vorzeigen kann.

Was ist Ihnen im Hinblick auf Ihre Karriere am wichtigsten? Und ist es auch das, was Sie am glücklichsten macht?

 

Menschen wollen zunächst einmal „Erfolg haben“ statt „erfolgreich sein“ und dieser Erfolg zeigt sich in den äußeren Zeichen des Wohlstands. „Mein Haus, mein Auto, mein Bankkonto“.

 

Dafür gibt es viele Erfolgsratgeber, die die eine oder andere Strategie vorschlagen.

Und wer Erfolg hat, der ist auch automatisch glücklich, so die Schlußfolgerung.

 

Wenn wir uns aber umschauen, dann entdecken wir hinter der Fassade des beruflichen Erfolgs viele, die in ihrem Job nicht (mehr) glücklich sind. Die nach einigen Jahren einen hohen Preis für ihre Karriere gezahlt haben, in Form von Scheidungen oder unglücklichen Beziehungen zu Partnern oder Kindern. Ganz zu schweigen von der Unfähigkeit, dem steigenden Stress und Leistungsdruck zu begegnen. Die vielen Burnout Fälle sprechen eine eindeutige Sprache.

 

Höchste Zeit also, unsere Vorstellung von „Erfolg“ zu hinterfragen.

 

Warum machen uns Ziele, die wir erreicht haben, am Ende oft nicht glücklich? Schließlich wollten wir etwas erreichen, damit wir glücklicher sind als vorher. Was ist falsch an der eigenen Vorgehensweise bzw. Strategie gewesen?

 

Eine Strategie besteht letztlich aus vielen täglichen (unbewussten) Entscheidungen die wir treffen, wie wir unsere Zeit, unser Geld und unsere Energie einsetzen.

 

Mit jeder Entscheidung die wir treffen, machen wir also eine Aussage darüber, was uns wichtig ist und was unsere wahren Werte sind. Wissen Sie eigentlich was Ihnen wirklich wichtig ist? Womit verbringen Sie Ihre Zeit und wofür geben Sie am meisten Geld aus?

 

Wenn Sie das wissen, haben Sie schon einiges über Ihre Werte und Motivation herausgefunden. Und welche Strategie verfolgen Sie, um glücklich und erfolgreich zu sein?

 

Meistens machen wir uns darüber nicht allzu viel Gedanken. Dadurch verfallen wir leicht dem Irrtum, dass mehr haben gleichbedeutend ist mit glücklicher sein.

Und so könnte man glauben, dass so mancher mit seiner Erfolgsstrategie für Karriere bewusst in Kauf genommen hat, seine Gesundheit, seine Ehe oder sein Leben zu ruinieren. Aber vielleicht hat derjenige auch gedacht, dass es ok ist, sich erst um eine Karriere zu kümmern und die Investition in Beziehungen oder Gesundheit auf später zu verschieben? So oder so funktioniert es nicht.

Wenn es um Karriere geht, müssen wir einfach verschiedene Faktoren ausbalancieren lernen.

 

Vielleicht sollten wir uns daher einmal die Motivation anschauen, die uns antreibt:

 

Wir wollen Karriere machen, um weiter zu kommen im Leben, um unsere materiellen Bedürfnisse zu befriedigen und um Anerkennung zu erhalten. Wir erbringen also gewisse Leistungen, weil wir uns davon einen Vorteil versprechen, oder aber Nachteile vermeiden wollen (sog. „extrinsische Motivation“).

 

Wir fokussieren uns deshalb jahrelang darauf, eine Gehaltserhöhung, eine Führungsaufgabe, ein größeres Büro oder einen Geschäftswagen zu bekommen. Das können wir unseren Freunden und Familien vorzeigen. Und weil es weitergehen muss, sind wir bald unzufrieden und wollen mehr von dem haben…eine hoffnungslose Jagd beginnt.

 

Bisher sind wir dem Irrtum aufgesessen – und viele Bonussysteme in Firmen funktionieren so – dass, wenn wir ein Ziel erreichen, wir auch materiell belohnt werden und wir dann automatisch glücklich sein werden.

 

Das Glücksgefühl über das Erreichte ist jedoch meist nur von kurzer Dauer. Schon geht es weiter, um den nächsten Hügel zu erklimmen.

 

Das zu verstehen, heißt auch zu verstehen, wie wir uns für Geld und Anerkennung verbiegen und damit erst eine Strategie des Unglücklichseins (unbewusst) etablieren.

 

Wenn wir das vermeiden wollen, dann sollten wir ab jetzt unseren inneren Bedürfnissen mehr Gehör schenken.

 

Die Motivationstheorie legt uns daher nahe, „extrinsische“ und „intrinsische“ Motivation mehr zu balancieren:

Wenn wir Dinge um ihrer selbst willen tun, weil sie uns einfach Spaß machen, eine Herausforderung darstellen oder wir unsere Neugier und Lernbereitschaft befriedigen, dann spricht man von „intrinsischer Motivation“. Wir tun etwas aus uns heraus, im Einklang mit unseren Stärken und Werten. Die gefühlte Zufriedenheit ist meist tiefer und anhaltender.

Menschen, die ihren Job lieben, erfahren meist viel von dieser intrinsischen Befriedigung.

 

Vielleicht sollten wir uns nicht nur fragen: „wie hoch ist mein Gehalt?“ „Wie groß das Büro und gibt es einen Geschäftswagen?“, sondern auch:

„Was bedeutet mir dieser Job? Kann ich mich dort persönlich und fachlich weiter entwickeln? Bekomme ich mehr Verantwortung? Wie ist das Arbeitsklima? Habe ich eine Chance auf Anerkennung und Lob in diesem Umfeld? Hat meine Familie dann noch genug Platz in meinem Leben?“ usw.

 

Erfolg ist was erfolgt, wenn man sich selbst folgt, könnte man auch sagen.

 

Das sind Dinge, die uns in Wirklichkeit motivieren. Geld und Status rücken dann in den Hintergrund (sind aber natürlich nicht völlig unwichtig). Und vermutlich jagen wir dann den richtigen Dingen nach, deren erfolgreiches Erlangen auch die Zufriedenheit bringen, die wir uns so sehr wünschen.

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