Die Kunst sich selbst und andere zu führen (2)

"Nur wenige Menschen sehen ein, dass sie letzendlich nur eine
einzige
Person führen können
und auch müssen.

Diese Person sind sie selbst."
Peter F. Drucker

 

 

 

Was macht eigentlich eine gute Führungskraft  aus? 

Fachliche Kompetenz, Analytik, Projektmanagement?

Nett zu seinen Mitarbeitern sein?  

Diese Fähigkeiten sind gut, allerdings ist es damit nicht getan.


Was ist überhaupt das Ziel von Führung?

Das Ziel bzw. der Zweck von Führung ist es ja, die anspruchsvoll gesetzten Ziele im Einklang mit den Werten des Unternehmens zu erreichen, und den Ertrag des Unternehmens dabei zu optimieren.
Dabei sollten Kunden aber auch Mitarbeiter weiterhin gerne mit dem Unternehmen bzw. den Führungskräften arbeiten. Das gelingt aber nicht automatisch.

Eine fähige Führungskraft muss heute daher vor allem in der Lage sein, komplexe Situationen zu gestalten, während sich die Bedingungen ständig dabei ändern. Damit das gelingt, reicht reines Management-Wissen nicht aus.

 

Persönlichkeit entwickeln

Eine entwickelte Persönlichkeit, soziale Fähigkeiten sowie das Verständnis von Komplexität- und Systemen spielen für Führung gleichermaßen eine Rolle.
Was dabei am häufigsten unter den Tisch fällt, ist eine entwickelte Persönlichkeit.

 

Was heißt das - "entwickelte Persönlichkeit"?
Das bedeutet zunächst, ich weiß, wer ich bin. Ich kenne meine Stärken und Schwächen. Ich weiß, welche Werte mich leiten und was mir wichtig ist und mich motiviert.
Aber auch, welche blinden Flecken ich habe. Welche Seiten ich an mir gerne verdränge oder beschönige.
Es bedeutet, ich denke über mein Verhalten nach, ich hinterfrage meine Reaktionen und lerne dazu. Zum Beispiel, welche Knöpfe die anderen drücken können, um mich aus der Fassung zu bringen oder auch in die gewünschte Richtung zu lenken.

 

"How many worries evaporate

if you make up your mind to be somebody

and not something."

Coco Chanel

 

Werde, wer Du sein willst
Denn dieses Wissen, dieses Bewusstsein über sich selbst, macht nicht nur „selbst-bewusst“ im Wortsinn, sondern auch fähig, sich über seine momentanen Fähigkeiten bzw. Unfähigkeiten hinaus zu entwickeln; Sein Potenzial immer weiter auszuschöpfen und sich nicht mit dem alten Bild von sich selbst zufrieden zu geben.

 

All das können wir lernen, wenn wir es wollen. Durch Beobachten, durch Bücher, durch Vorträge, Gespräche und Coaching.


"Sich-entwickeln schafft Wahlfreiheit, anstatt so-bin-ich-halt."


Auf diese Weise lernen wir ständig dazu, erleben uns immer wieder neu und werden schließlich zu dem, der wir sein könnten.

Und das ist schließlich unsere Aufgabe im Leben – ganz unabhängig davon, ob Sie eine Führungsrolle im Unternehmen haben oder nicht.


Gleichzeitig öffnen die eigene Entwicklung und das Verständnis über sich selbst den Blick für die anderen. Deren Schwächen und Stärken können wir ganz anders würdigen, wenn wir nachvollziehen können, wie der andere tickt. Weil wir begriffen haben, wie wir ticken!
Und uns dann auch nicht mehr alles von uns selbst gefallen lassen.

 

Selbstführung

 

Wir können uns führen, indem wir unser Verhalten und die zugrundeliegenden Gedanken hinterfragen und ändern.


Das erfordert Selbstdisziplin gepaart mit  Selbstliebe, sonst werden wir nur hart gegen uns und andere.

Es erfordert Offenheit und Neugier auf sich und die Welt.

Und den Mut, den Dingen ins Auge zu sehen, nicht auszuweichen sondern die Verantwortung für das eigene Handeln (oder Unterlassen) zu übernehmen.


Das macht uns nach und nach zu einer reiferen Persönlichkeit. Eine Voraussetzung dafür, dass wir vielen Situationen souveräner begegnen, weil wir uns selbst vertrauen können. Wir wissen schließlich, mit wem wir es zu tun haben…


Und das spüren auch die anderen. So jemand kann integer sein, andere gelten lassen und trotzdem Autorität ausstrahlen.

 

"Eine gereifte Persönlichkeit kann andere führen ohne zu dominieren".


Sich selbst führen heißt, sein eigener Meister zu werden und nicht anderen dieses Recht einzuräumen.

Und mit diesem Wissen wird auch unser Führungsstil ein anderer. Wir können dann andere ganz anders fördern und fordern anstatt sie klein zu halten. Was sich im Übrigen auch viel befriedigender anfühlt!


Und dann sind wir eigentlich schon bei dem beliebten Begriff aus dem englischen – „Leadership“. Und wer ein Leader ist, der hat auch Follower.

Denn ohne Gefolgschaft keine Führung. Andere, die seine Führung akzeptieren – und zwar freiwillig.

 

"Denn jemand, der meint, andere zu leiten,

ohne dass ihm jemand folgt, geht nur spazieren".

 John C. Maxwell,
(Leadership – Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien)