Versteckte Erfolgsblocker

"Und es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzlicher wurde als das Risiko zu blühen" Anaïs Nin

 

 

Versteckte Blockaden – oder wie komme ich auf die nächste Stufe des Erfolgs?

 

 Die häufigste Frage, die mir in meinen Coachings gestellt wird lautet: „Wie kann ich meine Ziele erreichen und erfolgreicher sein?“

Die eigentliche Aussage dahinter ist jedoch häufig:

„Ich stecke fest und weiß nicht warum!“

 

Wenn wir irgendwo feststecken, geht es meistens nicht um das "Wie" einer Sache, sondern um das "Warum". Es geht um das „Warum sollte ich es überhaupt tun? Bzw. was wäre so schlimm daran, es nicht zu tun? Warum will ich das? Jetzt?

 

Sie haben viele Ideen, basteln an Ihrer Webseite, schreiben Bewerbungen oder stehen vor einem lukrativen Angebot. Und plötzlich geht nichts mehr weiter. Ihr anfänglicher Erfolg in einem Projekt wendet sich, Beziehungen enden plötzlich, Kunden bleiben aus. Woran liegt das?

In den Coachings mit meinen Kunden haben sich dabei drei Bereiche herauskristallisiert, die typische

Erfolgsblockaden darstellen:

  1. Strategie
  2. Skill Set
  3. Mindset

Meistens ist es nämlich ein Dreiklang aus diesen Bereichen, der zum gewünschten Erfolg führt, egal ob auf beruflicher oder auf privater Ebene. Ist einer dieser Bereiche nicht gut ausgebildet, wird es schwierig, seine Ziele zu erreichen.

Dieses Modell hilft, sich die richtigen Fragen zu stellen, wenn man nicht die Resultate bekommt, die man gerne gehabt hätte: Was war der Moment, wo die Dinge in die falsche Richtung liefen? War meine Strategie, wie ich die Dinge angegangen bin effektiv oder nicht? Habe ich die richtigen Techniken angewandt? Konnte ich die Dynamiken durchschauen? Und im Hinblick auf mein Mindset, d.h. meine Gedanken und Einstellungen: War ich auch wirklich fokussiert und überzeugt? Oder abgelenkt, ängstlich oder was?

 

Erfolg bedeutet, seine Wünsche, Ziele und Sehnsüchte zu erfüllen und dafür muss man oft seine Komfortzone verlassen.

 

Wenn ich aber trotz meiner Ideen und Bemühungen nicht das erreiche, was ich möchte, was läuft dann falsch?

Im Projektmanagement versucht man anhand dieser Frage zu lernen und die Veränderung möglich zu machen.

Change ist aber ein chaotisches Geschäft.

Daher sollte man sich das gut überlegen. Die erste Frage die sich stellt ist: Warum will ich überhaupt etwas verändern? Was treibt mich an? Wird es sich lohnen? Ja? Und als zweites: Was genau hält mich dann noch zurück?

 

Angenommen Sie haben eine gute Business Idee oder einen bestimmten Wunsch, den Sie sich erfüllen möchten. Auf einer Skala von 0 bis 10 – wie klar ist Ihre Strategie?

Was werden Sie als Erstes tun? Bis wann wollen Sie ihr Ziel erreicht haben?

 

„Ich weiß nicht genau wie ich mich entscheiden soll“ ist ein klarer Hinweis darauf, dass Sie feststecken. Die Folge ist, wir unternehmen nichts oder tun das Falsche und warten, das die anderen etwas tun, damit sich die Dinge ändern. So warten wir auf das Schicksal, suchen weiter und bleiben auf einem (komfortablen) Plateau. Aber wir kommen nicht dort an, wo wir ursprünglich hinwollten und laufen nur im Kreis.

Oder wir haben eine Strategie, aber vielleicht nicht das nötige Know-How bzw. Skill Set, diese umzusetzen. Es gibt z.B. einen guten Business Plan, eine hervorragende Bewerbung oder eine Beförderung. Aber Sie wissen nicht genau, wie man den nächsten Schritt macht: Den richtigen Pitch vorträgt um die Idee zu verkaufen, oder wie man den Fragen im Bewerbungsgespräch souverän begegnet oder was es braucht, um die ersten hundert Tage als Führungskraft zu meistern. Aber diese Fähigkeiten kann man lernen, wenn man will.

Angenommen Sie haben also eine Strategie und auch die Fähigkeiten, die Dinge zu tun, die Sie tun möchten, aber warum stecken Sie dann trotzdem fest? Was ist die verborgene Dynamik die im Hintergrund mitspielt?

Welche „dunkle Kraft“ hält uns trotz unserer Pläne, Wünsche und Ziele zurück? Und warum helfen uns die Pläne, Visualisierungen und Affirmationen nicht?

Ich glaube, wir wollen Erfolg, aber gleichzeitig fürchten wir auch Erfolg, weil er uns immer aus unserer Komfortzone katapultiert und wir Kontrollverlust spüren. Obwohl wir gerade noch auf der Welle schwimmen, fürchten wir, wieder in die Tiefe gerissen zu werden.

Daher triggert die Aussicht auf Erfolg unweigerlich auch unsere unbewussten Ängste, z.B.:

  • Was verliere ich, wenn ich mein Ziel erreiche und tatsächlich erfolgreich bin?
  • Was ist, wenn ich irgendwann nicht mehr erfolgreich bin und scheitere?
  • Wie kann ich als erfolgreiche UnternehmerIn noch meine Life-Balance halten und mich um meine Familie kümmern?
  • Wie kann ich ein guter Mensch bleiben, wenn ich erfolgreich bin und viel Geld verdiene?
  • Usw.

Schauen wir also auf unser Mindset. Klar, wir wollen alle irgendwie erfolgreich sein, aber was für eine Einstellung haben wir wirklich dazu? Welche Glaubenssätze steuern uns unbewusst? Wo geben wir uns lieber mit dem Zweitbesten ab, als für unseren Traum zu kämpfen?

 

Fakt ist, dass unser Glaubenssystem über uns selbst und die Geschichten, die wir über uns erzählen, unser Leben diktieren. Wir handeln so, wie wir denken. Wir merken es meistens nur nicht und halten es für Schicksal oder so etwas Obskures. Diese inneren Überzeugungen sind die Gegenkraft, das schwarze Loch, das uns von unseren Zielen und Sehnsüchten fernhält.

Hier ein Beispiel:

Michael, ein Senior Manager in einer größeren Firma stand vor der Frage, ob er die Firma nach 20 Jahren verlassen sollte, um eine gut bezahlte und interessante Stelle als Geschäftsführer in einer anderen Firma und Branche anzunehmen. Diese Frage raubte ihm den Schlaf und er konnte sich nicht entscheiden.

 

Was glauben Sie, war die Ursache dafür? Würde Ihnen diese Entscheidung auch den Schlaf rauben?

 

 Es war ihm selber nicht klar. Aber nachdem er alles mitbrachte, um diese Stelle gut auszufüllen, musste es noch verborgene Blockaden geben, die in seinem unbewussten Denken lagen.

 

Unser Unterbewusstsein ist nämlich so etwas wie das Betriebssystem eines Computers. Es läuft Tag und Nacht im Hintergrund und trifft tausende von Entscheidungen und Handlungen, um uns am Laufen zu halten. Es basiert auf unseren Selbstkonzepten und Regeln, die wir uns als Kind gegeben haben. Es sind die verinnerlichten Strategien, die uns geholfen haben zu bekommen, was wir damals brauchten: Sicherheit, Akzeptanz, Kontrolle und das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Damals haben uns diese Strategien geholfen – solange, bis sie uns irgendwann nicht mehr geholfen haben.

Daher ist jegliche Art von Aufschieberitis, Vermeidung oder Weigerung den nächsten Schritt zu gehen, um unser Ziel zu erreichen ein Ausdruck unseres unbewussten Denkens.

Was war also Michaels verborgener Erfolgsblocker?

 

Der Gedanke: „Ich bin ein loyaler Mensch und ich darf andere nicht enttäuschen“

Das war ein Wert, den er von seinem Vater übernommen hatte. Die Stelle zu wechseln würde nicht nur bedeuten, dass er die Firma „verriet“, für die er solange schon erfolgreich gearbeitet hatte, sondern auch seinen Vater enttäuschen, der dann nicht mehr stolz auf ihn sein könnte (obwohl dieser schon längst gestorben war). Als ihm das klar wurde, legten sich seine Befürchtungen und er nahm die Stelle an.

Oder Patricia, eine erfolgreiche Finanzberaterin, die viele Aufträge hat, aber auch immer Schwierigkeiten, ihre Deadlines zu halten und ihren Workload nicht in den Griff bekommt. Ihr Erfolgsblocker war der Gedanke: „Ich bin freundlich und will anderen helfen“.

Woher kam dieser Gedanke?

Patricia war der Sonnenschein ihres Vaters und wurde immer für ihre Offenheit, Wärme und Intelligenz gelobt. Das hat viele Menschen angezogen, die ihren Rat gesucht haben. Seit einiger Zeit allerdings bereitete ihr diese (Über-) Freundlichkeit und Offenheit Probleme, weil sie schlecht "Nein" sagen konnte.

Sie fürchtet, arrogant zu wirken und andere vor den Kopf zu stoßen, merkt aber nicht, dass sie viel mehr Probleme kreiert, wenn sie ihre Versprechen nicht einhält. Nach einigen Cochingssitzungen hat sie ihre Werte und ihr Selbstbild aktualisiert und bewegt sich jetzt viel souveränder durch ihren Alltag.

 

Unser unbewusstes Konzept über uns Selbst ist das stärkste Kraftfeld, dass uns am Vorankommen hindert und uns von unserem Ziel und unserer eigentlichen Sehnsucht wegzieht. Es hält uns entweder auf einer Art Plateau („hier ist es doch auch ganz nett“) oder führt dazu, dass wir schließlich auch das noch verlieren.

Es ist Selbstsabotage und Selbstschutz zu gleich:

Als Kind haben wir uns eine Menge Strategien zurechtgelegt, um mit unserer Familie verbunden zu bleiben und gleichzeitig in dieser verrückten Welt klarzukommen: „Ich sag' lieber nichts, ich darf keine eigene Meinung haben, ich achte nicht auf meine Bedürfnisse, weil ich nicht wichtig bin, ich muss es allen recht machen, um beliebt zu sein, ich muss Dinge heimlich tun, um zu überleben und unabhängig zu bleiben, ich kann mich nicht festlegen, um ja niemanden zu verprellen, ich darf keine Fehler machen und muss durch Leistung glänzen, um geliebt zu werden, usw.

Diese verschiedenen Strategien haben uns damals sicherlich geholfen. Sie sind aber nach und nach zu Gewohnheiten und Teilen unserer Persönlichkeit geworden. Daher haben wir das nie hinterfragt und merken gar nicht mehr, dass wir heute ganz anders handeln könnten, weil überhaupt keine Gefahr mehr besteht, auch wenn unser Innerer Beschützer das behauptet.

Diese Denkmuster ziehen uns also unweigerlich wieder auf den alten Platz zurück, wo sich unser Ego wohl fühlt und auskennt. Aber wollen Sie Ihr Leben wirklich von den Wahrnehmungen und Regeln eines Kindes oder Teenagers diktieren lassen?

 

Der Schlüssel zur Freiheit, ist zu verstehen, dass unsere Selbstschutzstrategien aus der Kindheit uns heute nicht mehr dienen und auch nicht mehr nötig sind!

 

Erfolg ist, wenn man seinem Selbst folgt.

 

Wenn Sie auch in einer ähnlichen Situation feststecken, dann rufen Sie mich an! Es ist verblüffend, was wir in einem intensiven Coaching-Gespräch in Bewegung setzten können.

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Kommentare: 1
  • #1

    Marina (Mittwoch, 28 Juli 2021 14:35)

    Ja, wer will nicht erfolgreich sein... Und stimmt, oft merke ich erst im Nachhinein, dass ich es selber war, die innerlich "Nein" gesagt hat, gezögert, gezweifelt und die Tür zu gemacht hat. Auch in Beziehungen. Danke für diese Ge-Danken. Sie bringen mich zum Nach-Denken!